Immer wieder stosse ich auf wunderbare Texte, die so schön erklären, weshalb vorwärts-abwärts richtig ist und weshalb die Dehnungshaltung des Pferdes so wichtig ist.Dem stimme ich absolut zu - wenn denn das Pferd überhaupt fähig ist korrekt vorwärts-abwärts zu gehen. Heuschmann, welcher den meisten bekannt sein dürfte, hat in einer Grafik aufgeführt was bei der Dehnungshaltung passieren sollte (Bild oben):
Der Hals streckt sich an den Zügel (abwärts) , das Hinterbein greift weiter vor (vorwärts) und der Rücken spannt sich über das Becken von hinten auf. Dadurch kommt der Rücken nach oben.
Udo Bürger / Otto Zietzschmann beschreiben in "der Reiter formt das Pferd" (1987) folgendes:
"Geht es fleissig und entschieden vorwärts, dann streckt es sich von selbst und sucht die Zügelanlehnung, die ihm auch gegeben werden soll".
- übrigens als Untertitel zur Hinterhand (!!!)
weiter: " Das Hinterbein schwingt in Beugehaltung vor, im Augenblick des Fussens ist das Hüftgelenk maximal gebeugt, Knie- und Sprunggelenk sind aber nicht voll gestreckt. In dem Augenblick, in dem das aufgesetzte Bein die Körperlast übernimmt, federt die ganze Gliedmasse in allen Gelenken einmal leicht durch, und erst dann beginnt die Streckung der Gliedmasse in allen Gelenken und erreicht den Höhepunkt beim abschieben".
Was hat das nun mit der Dehnunghaltung, resp. mit dem vorwärts-abwärts zu tun?
Für ein korrektes und somit sinnvolles vorwärts-abwärts brauchen wir ein Becken das zum einen tragfähig ist und zum andern auch benutzt wird. Nur dann kann ein Pferd das Becken wie von Heuschmann (und anderen "Biomechanikern") gefordert schliessen / anziehen und den Rücken von hinten aufwölben.
Kurz ein Vergleich zum besseren Verständnis: Um etwas zu dehnen brauchen wir entweder zwei entgegengesetzte Kräfte oder aber eine Kraft die zieht und eine fixierte Gegenkraft. Zwei Menschen halten ein Elastikband an je einem Ende (wie beim Seilziehen). Wenn die Beiden nun das Elastikband dehnen wollen, dann müssen beide gleich stark ziehen. Zieht nun nur die eine Person (Pferdekopf und -hals) dann findet keine Dehnung statt, sondern die eine Person zieht die andere zu sich hin (physiologisch bedenkliche Vorhandlastigkeit).
Somit erklärt sich von selbst, dass das Pferd nur soweit abwärts darf, wie es hinten gegen ziehen kann. Das Exterieur bestimmt wie weit das geht und der Reiter/Ausbilder ist gebeten, sein Pferd in dieser Hinsicht zu schulen und auszubilden. Die fixierte Gegenkraft ist keine Option, denn dazu muss das Pferd all seine Bewegungsmuskeln anspannen, was willkürlich zu Verspannungen führt.
Lassen wir die Pferde ohne Tragkraft oder/und ohne Becken/Kreuzdarmbeingelenk vorwärts-abwärts laufen, zieht das Rückenband welches am Kreuzbein angeheftet ist das Becken zusätzlich "hinten raus". Die Pferde und auch die Reiter (!) kompensieren das mit dem vorwärts. Durch den Raumgriff, welcher die Pferde heute mitbringen, kann ein Pferd durch aus "unter den Schwerpunkt" greifen (nein hebeln passt besser) ohne Last aufzunehmen. Deutlich sichtbar an den gestreckten, nach vorne geworfenen Hinterbeinen (Bild unten links).
Die Konsequenz der gestreckten Hinterbeine ist, dass das Pferd nicht durch alle Stossdämpfer (Knie,Sprunggelenk, Fessel) federn kann und die volle Kraft im Fesselgelenk landet (Bild unten Mitte).
Was bringt nun die "Dehnungshaltung" bei einem Pferd, dass sein Becken nicht gebrauchen kann (warum auch immer - und das sind nicht wenige!!!):
- Eine angestrebte Aufdehnung der Dornfortsätze findet nicht statt, da der Gegenzug aus der Hinterhand fehlt
- Das Pferd hebelt im vorwärts über die Hüfte und "schiebt" sich dadurch noch mehr auf die Vorhand - dadurch wird das Becken noch "leichter" = kraftloser
- Die gestreckten Hinterbeine verhindern jegliche Abfederung
Da die Hinterhand keine Last aufnimmt, kann diese die Vorhand nicht entlasten weshalb auch hier alle Last im Fesselgelenk landet (Bild unten rechts)
und zum Schluss: die Biomechanik kann durchaus nun auch aus der Dehnungshaltung bis hin zur Versammlung mitgenommen werden...
Der Hals streckt sich an den Zügel (abwärts) , das Hinterbein greift weiter vor (vorwärts) und der Rücken spannt sich über das Becken von hinten auf. Dadurch kommt der Rücken nach oben.
Udo Bürger / Otto Zietzschmann beschreiben in "der Reiter formt das Pferd" (1987) folgendes:
"Geht es fleissig und entschieden vorwärts, dann streckt es sich von selbst und sucht die Zügelanlehnung, die ihm auch gegeben werden soll".
- übrigens als Untertitel zur Hinterhand (!!!)
weiter: " Das Hinterbein schwingt in Beugehaltung vor, im Augenblick des Fussens ist das Hüftgelenk maximal gebeugt, Knie- und Sprunggelenk sind aber nicht voll gestreckt. In dem Augenblick, in dem das aufgesetzte Bein die Körperlast übernimmt, federt die ganze Gliedmasse in allen Gelenken einmal leicht durch, und erst dann beginnt die Streckung der Gliedmasse in allen Gelenken und erreicht den Höhepunkt beim abschieben".
Was hat das nun mit der Dehnunghaltung, resp. mit dem vorwärts-abwärts zu tun?
Für ein korrektes und somit sinnvolles vorwärts-abwärts brauchen wir ein Becken das zum einen tragfähig ist und zum andern auch benutzt wird. Nur dann kann ein Pferd das Becken wie von Heuschmann (und anderen "Biomechanikern") gefordert schliessen / anziehen und den Rücken von hinten aufwölben.
Kurz ein Vergleich zum besseren Verständnis: Um etwas zu dehnen brauchen wir entweder zwei entgegengesetzte Kräfte oder aber eine Kraft die zieht und eine fixierte Gegenkraft. Zwei Menschen halten ein Elastikband an je einem Ende (wie beim Seilziehen). Wenn die Beiden nun das Elastikband dehnen wollen, dann müssen beide gleich stark ziehen. Zieht nun nur die eine Person (Pferdekopf und -hals) dann findet keine Dehnung statt, sondern die eine Person zieht die andere zu sich hin (physiologisch bedenkliche Vorhandlastigkeit).
Somit erklärt sich von selbst, dass das Pferd nur soweit abwärts darf, wie es hinten gegen ziehen kann. Das Exterieur bestimmt wie weit das geht und der Reiter/Ausbilder ist gebeten, sein Pferd in dieser Hinsicht zu schulen und auszubilden. Die fixierte Gegenkraft ist keine Option, denn dazu muss das Pferd all seine Bewegungsmuskeln anspannen, was willkürlich zu Verspannungen führt.
Lassen wir die Pferde ohne Tragkraft oder/und ohne Becken/Kreuzdarmbeingelenk vorwärts-abwärts laufen, zieht das Rückenband welches am Kreuzbein angeheftet ist das Becken zusätzlich "hinten raus". Die Pferde und auch die Reiter (!) kompensieren das mit dem vorwärts. Durch den Raumgriff, welcher die Pferde heute mitbringen, kann ein Pferd durch aus "unter den Schwerpunkt" greifen (nein hebeln passt besser) ohne Last aufzunehmen. Deutlich sichtbar an den gestreckten, nach vorne geworfenen Hinterbeinen (Bild unten links).
Die Konsequenz der gestreckten Hinterbeine ist, dass das Pferd nicht durch alle Stossdämpfer (Knie,Sprunggelenk, Fessel) federn kann und die volle Kraft im Fesselgelenk landet (Bild unten Mitte).
Was bringt nun die "Dehnungshaltung" bei einem Pferd, dass sein Becken nicht gebrauchen kann (warum auch immer - und das sind nicht wenige!!!):
- Eine angestrebte Aufdehnung der Dornfortsätze findet nicht statt, da der Gegenzug aus der Hinterhand fehlt
- Das Pferd hebelt im vorwärts über die Hüfte und "schiebt" sich dadurch noch mehr auf die Vorhand - dadurch wird das Becken noch "leichter" = kraftloser
- Die gestreckten Hinterbeine verhindern jegliche Abfederung
Da die Hinterhand keine Last aufnimmt, kann diese die Vorhand nicht entlasten weshalb auch hier alle Last im Fesselgelenk landet (Bild unten rechts)
und zum Schluss: die Biomechanik kann durchaus nun auch aus der Dehnungshaltung bis hin zur Versammlung mitgenommen werden...